Beschreibung:
Kiemenlochtiere umfassen etwa 100 Arten, die stammesgeschichtlich in die Nähe der Urform der echten Wirbeltiere gestellt werden.
Diese Zuordnung ist heute jedoch umstritten. Die Kiemenlochtiere haben eine wurmähnliche Erscheinung und weisen einen runden, symmetrischen
Körperquerschnitt auf. Farben und Formen sind vielgestaltig, und es können Längen von wenigen Millimetern bis zu mehr als zwei Metern
erreicht werden. Der Körper gliedert sich grob in Kopf, Kragen und Rumpf. Der Blutkreislauf ist sehr einfach gestaltet und offen.
Aufgrund einer herzartigen Gefäßstruktur im Kopfbereich fließt das Blut in nur einer Richtung durch den Körper. Dabei durchläuft es eine
primitive nierenähnliche Struktur, die Abfallstoffe herausfiltert und ausscheidet. Bauch- und rückseitige Nervenstränge bilden ein basales
Nervensystem. Für die Atmung besitzen Kiemenlochtiere, wie der Name bereits sagt, Kiemenschlitze oder einen Kiemendarm.
Die bodenbewohnenden Kiemenlochtiere leben in der Gezeitenzone der Ozeane und bis in eine Tiefe von mehreren tausend Metern. Sie
durchsieben das Sediment auf der Suche nach Nahrungspartikeln oder Filtrieren das sie umgebende Wasser nach Mikroorganismen und einzelligen
Algen.
Die Fortpflanzung erfolgt zweigeschlechtlich, wobei sich Männchen und Weibchen äußerlich nicht unterscheiden. Aus den Eiern schlüpfen stark
bewimperte Larven, die sich nach und nach zum erwachsenen Tier umwandeln. In seltenen Fällen ist auch die ungeschlechtliche Vermehrung mittels
Abschnürung der Nachkommen vom Elterntier möglich.
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