Beschreibung:
Fadenwürmer sind eine der größten und erfolgreichsten Gruppen im Tierreich. Im Allgemeinen handelt es sich um weiße oder farblose, schurartige
Würmer, die überall dort anzutreffen sind, wo es feucht ist. Es verwundert daher nicht, dass auch viele Fadenwürmer (z.B. Madenwurm, Spulwurm,
Zwergfadenwurm) den Weg in Mensch und Tier gefunden haben, um hier als Parasiten zu leben. Die Haut der Fadenwürmer ist glatt, unsegmentiert
und aus mehrkernigen Zellen bestehend, die zusammen mit der ausgeprägten Muskulatur für die hohe Beweglichkeit sorgen.
Eine Besonderheit der Fadenwürmer ist ihre dicke Wachsschicht (Cuticula) auf der Körperoberfläche, die vor Austrocknung schützt und zudem das
Überleben in Extremsituationen wie Hitze oder Säureüberschuss sichert. Das Nervensystem ist sehr einfach aufgebaut und Blut- und Atmungssysteme
fehlen. Nährstoff- und Sauerstofftransport erfolgen direkt über Darm bzw. Haut. Die Fortpflanzung ist geschlechtlich, wobei das häufig kleinere
Männchen die Eier des Weibchens befruchtet. Die Larven bei frei lebenden Fadenwürmern durchlaufen mehrere Häutungsstadien, während die Entwicklung
und Reifung der parasitischen Vertreter häufig komplizierte Wirtswechsel einschließt. Die Infektion erfolgt meist über rohes Fleisch oder auch
fäkal-oral. Insbesondere Madenwürmer können zu einer wiederholten Selbstinfektion bei Kindern führen, die sich die stark juckende Analregion
kratzten. Über die Finger werden die Eier der Würmer wieder in den Mund aufgenommen, wo sie einen neuen Zyklus durchlaufen.
Aussehen:
Fadenwürmer sind Lebewesen, die während der Embryonalentwicklung sogenannte Keimblätter entwickeln. Aus ihrem Urmündern entstehen
Mund und Hinterteil. Der Fadenwurm hat eine typische wurmförmige Gestalt und ist länglich. Wie bei vielen kleinen Tierstämmen ist
die Körperhöhle des Fadenwurms zwischen innerem Keimblatt und erstem Keimblatt nicht vollständig vom Gewebe des mittleren
Keimblattes umgeben.
Der Mund besitzt Fortsätze, mit denen der Fadenwurm Nahrung aufnehmen und tasten kann. Die oberste Hautschicht
entwickelt eine Hautdecke, die die Würmer vor Austrocknung und schädlichen Umwelteinflüssen schützt. Auch vor den Ausscheidungen
des Wirts wird er geschützt. Fadenwürmer bewegen sich schlängelnd, da sie nur eine längliche Muskulatur besitzen.
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