Beschreibung:
Die Kelchwürmer (auch Kelchtiere oder Kamptozoa) sind ein Tierstamm mit 250-300 stets festsitzend und fast ausschließlich marin lebender
Arten. Sie weisen eine gewisse biologische Ähnlichkeit zu den Moostierchen auf, werden jedoch heute weitgehend als Verwandte der Weichtiere
betrachtet.
Ihre äußerliche Besonderheit ist der nach innen gewölbte Anus innerhalb eines Tentakelkranzes, welcher zusammen mit einem dünnen, muskulösen
Stiel, an dessen Ende ein Fuß mit Klebedrüse sitzt, an das Aussehen eines Weinglases erinnert. Am Rand des "Kelches" befinden sich feine
Tentakelwimpern, die mithilfe eines klebrigen Sekrets Plankton sammeln und zuführen.
Kelchwürmer, die zumeist an Felsen oder Muschelschalen, aber auch an anderen Wirbellosen sitzen, leben daher weltweit als Filtrierer in
Gewässern in Küstennähe. Durch Pendel- und Nickbewegungen des Körpers, bzw. des Kelches wird die Filtrierleistung zusätzlich erhöht.
Sie können eine Größe zwischen 0,5 und 5 Millimeter erreichen und leben meist solitär, einzelne Arten jedoch in Kolonien. Kelchwürmer
existieren als Zwitter oder getrenntgeschlechtlich, können sich demnach sowohl einzeln oder auch mit anderen Exemplaren fortpflanzen.
Bei Zwittern werden durch Knospung mehrere genetisch identische Ableger produziert, bei der geschlechtlichen Fortpflanzung werden die
vom Männchen abgesonderten Samen vom Weibchen mit den Tentakelwimpern eingefangen und befruchten dann die Eier, die bis zur fertigen
Ausbildung einer Larve in paarig angeordneten Bruttaschen beidseitig des Enddarms verbleiben.
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